Die Sekundarstufe I besteht aus drei Doppelklassen mit verschiedenen Lernniveaus.
In jeder Doppelklasse werden Kinder sowohl auf Haupt- und Realschul-Niveau, als auch mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet. Diese verschiedenen Lernniveaus in einer Klasse können gleichzeitig berücksichtigt werden, da an der Hermann-Herzog-Schule eine sehr individuelle Förderung stattfindet. In einigen Fächern (z.B. Mathematik und Englisch) wird nach Klassen und nach Lernziel differenziert, aber in den meisten Fächern lernen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam.
Klasse 5/6
Klasse 7/8
Klasse 9/10
Klasse 5/6
An der HHS werden die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 und 6 jahrgangs-übergreifend in der Orientierungsstufe unterrichtet (Interne Bezeichnung „OST“). Der Übergang von der Grundstufe in die Sekundarstufe ist für viele Kinder schwierig, deshalb bieten wir bei Bedarf auch die Möglichkeit, 3 Jahre in der Orientierungsstufe zu verbleiben. In dieser Zeit werden die grundlegenden Kompetenzen für die weiteren Schuljahre erarbeitet.
Bild: Schülerinnen und Schüler beraten sich auf dem Schulhof für Außenaufnahmen für einen selbst gestalteten Film im Rahmen der „iPad-AG“
Je nach Klassenstärke wird die Orientierungsstufe von einer oder zwei Lehrkräften geleitet. Sie arbeiten eng zusammen mit den Kolleg*innen, die in den unterschiedlichen Fächern unterrichten.
Alle Schülerinnen und Schüler haben ab der Orientierungsstufe einen eigenen Computerarbeitsplatz, der ihrem Sehvermögen entsprechend ausgestattet ist. Der PC als Hilfsmittel für den Sehbehinderten im Allgemeinen und für die schulische Arbeit im speziellen ist ein wichtiges Standbein unserer pädagogischen Arbeit. Der Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen sowie Präsentationen mit unterschiedlichen Techniken können so bereits ab Klasse 5 eingeübt werden. Dies geschieht sowohl in Einzel- , Partner- oder Gruppenarbeit.
Bild: Kinder der Klasse 5/6 bei der Vorbereitung einer kleinen Aufführung.
Das soziale Miteinander steht bei allem schulischen Geschehen fortlaufend im Mittelpunkt.
Vor allem in den Projektstunden wird dies thematisiert. Insgesamt vier Stunden pro Woche beschäftigt sich die Gesamtgruppe mit selbstgewählten oder vorgeschlagenen Projekten. Die Einteilung der Schülerinnen und Schüler in den Lernhilfe-, Hauptschul- oder Realschulzweig findet im 2. Halbjahr der 6. Klasse statt. So bleibt den Kindern mehr Zeit, sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Gerade hier wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrerschaft und Elternhaus angestrebt.
Bild: Zwei Schülerinnen erforschen gemeinsam den Umgang mit und die Welt unter einem Mikroskop.
Klasse 7/8
„…ein Wir zu schaffen, ohne dass ein Ich zerstört wird.“
Nach diesem alten Sprichwort von Leo Buscaglia richtet sich das unterrichtliche Konzept der Klasse 7/8.
Bild: Ausflug in die Stadt, Klassenfoto am Mainufer
Um die Teamfähigkeit der einzelnen Schüler zu stärken, sollen sie darin unterstützt und gefördert werden in den Austausch miteinander zu kommen, bei Konflikten gemeinsam auf eine konstruktive Lösung hinzuarbeiten, und bereit sein für gemeinsame Ziele an “einem Strang“ ziehen zu können, ohne jedoch die eigene Persönlichkeit aufgeben zu müssen.
Bilder: Vorstellung der eigenen Ergebnisse des 3wöchigen Praktikums in unserem „Markt der Möglichkeiten“. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse, sowie das Kollegium sind eingeladen, sich über Erlebnisse und Erkenntnisse aus den besuchten Berufsfeldern zu in formieren. Hier: eine Schülerin berichtet über die Organisation einer Zahnarztpraxis, daneben erklärt ein Schüler Einzelheiten über den Beruf des Elektronikers.
Die Klasse 7/8 bildet den Übergang von der Orientierungsstufe zur Berufsorientierung.
Selbstständigkeit und Eigenaktivität werden in diesen Schuljahren besonders groß geschrieben. Die neu hinzugekommenen Fächer Politik und Wirtschaft, soL (selbst organisiertes Lernen) sowie Arbeitslehre fordern eine Beschäftigung mit dem aktuellen Tagesgeschehen und der eigenen Arbeitsorganisation. Außerdem werden die Schüler mit ihrer eigenen beruflichen Zukunft konfrontiert und müssen sich für das erste Praktikum bewerben. Das dreiwöchige Praktikum findet verpflichtend in jeder 8. und 9. Klasse statt. Diese Phase wird durch die Fächer Arbeitslehre und Deutsch begleitet und vor- und nachbereitet.
Die Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen haben in diesen Schuljahren die Möglichkeit im schuleigenen Café mitzuarbeiten. Hier erlernen sie Grundlagen der Hauswirtschaft, welche erheblich zur Selbstständigkeit beitragen.
Bild: Schülerinnen und Schüler haben im schuleigenen Café unter Anleitung gekocht und servieren das Mittagessen ihren Mitschüler:innen.
Die Schüler:innen werden in den Fächern Politik und Wirtschaft, Geschichte, Arbeitslehre, Sport, Musik und Deutsch jahrgangs- und bildungsgangübergreifend unterrichtet. In den Fächern Englisch, Mathematik, Physik und Chemie erhalten die Schüler entsprechend ihrer Bildungsgänge differenzierten Unterricht.
Wie auch in den anderen Klassen findet sowohl in der siebten als auch in der achten Klasse wenn irgend möglich eine Klassenfahrt statt. Abgesehen davon finden mehrere Ausflüge statt, die von den Schüler:innen selbst organisiert werden und somit zur Selbstständigkeit beitragen.
Klasse 9/10
Klasse 9/10: Abschied nehmen – Neuanfang wagen
Bild: Die Klassen 9 und 10 feiern ihren Abschluss von der Hermann-Herzog-Schule. Für einige von ihnen, heißt es nun, den Einstieg in die Berufswelt wagen, oft über ein Berufsbildunszentrum, z.B. bei der „Niko“ in Stuttgart oder dem bbs Nürnberg. Andere hingegen wollen weiter Richtung Abitur gehen, entweder in der Blista in Marburg zum allgemeinen Abitur oder auch in einer örtlichen Fachoberschule.
Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern in den Klassen 9/10 verfolgt ganz klar das Ziel „erfolgreiches Erreichen des Schulabschlusses“.
Aber auch die Pläne, wie es nach dem Verlassen der Hermann-Herzog-Schule weitergeht, müssen geschmiedet und umgesetzt werden. Dafür ist individuelle Beratung und Planung durch die Schule, die Eltern und die Arbeitsagentur erforderlich, orientiert an den individuellen Stärken und Wünschen der SchülerInnen.
Erst, wenn alle SchülerInnen dort untergekommen sind, wo sie im ersten Schritt hinwollen, können wir das Erreichen der Abschlüsse als Erfolg werten, egal ob es ein Ausbildungsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt, ein Berufsbildungswerk, eine weiterführende Schule oder eine weitere Möglichkeit zur Berufsgestaltung ist.
Bild: Von einer Schülerin gestaltetes Plakat nach ihrem Praktikum in einem Architekturbüro.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht darüber, welche Bildungsabschlüsse von den einzelnen Bildungsgängen erreicht werden können und wie es anschließend weiter gehen kann.
Bild: Ein Schüler erklärt einem Freund aus der Parallelklasse, was er in seinem Praktikum in einer Schreinerei für sich erfahren und gelernt hat.
Klasse 9 | Projekt- prüfung (Präsentation als Gruppenarbeit) |
Zentrale Abschluss-prüfungen des Landes Hessen | Zu erreichender Abschluss | Wie geht es danach weiter? |
9 – Förder-schwerpunkt Lernen | x | Berufsorientierter Lernhilfeabschluss | Berufsbildungswerke (Karben, Stuttgart, Nürnberg, Soest) Unterstützte Ausbildung (z.B. IB)· ggf. Schule mit Ziel Hauptschulabschluss |
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9 – Bildungsgang Hauptschule | x | X | (Qualifizierter) Hauptschulabschluss | Ausbildung auf dem 1. Arbeitsmarkt Berufsbildungswerke (Karben, Stuttgart, Nürnberg, Soest), Berufsfachschule Friedberg ggfs. Wechsel in den Realschulzweig |
9 – Bildungsgang Realschule | x | X | (Qualifizierter) Hauptschulabschluss | · Klasse 10 |
Klasse 10 | Präsentations-prüfung (Hausarbeit und Präsen-tation in Einzelarbeit) |
Zentrale Abschluss-prüfungen des Landes Hessen | Zu erreichender Abschluss | Wie geht es danach weiter? |
10 – Bildungsgang Realschule | x | X | Realschul-abschluss | · Ausbildung auf dem 1. Arbeitsmarkt, Berufsbildungswerke (Nürnberg, Stuttgart, Soest). Carl-Strehl-Schule Marburg (Fachoberschulen, Gymnasium). Oberstufengymnasien wohnortnah |